Rauchzeichen von "Allons-y Telli!"
Artikel in der AZ vom 14. November 2003
Telli Aarau Die verantwortlichen
laden nach einer Denkpause zu einer Standortbestimmung ein
Mitte Juni hat derAarauer Einwohnerrat vorzeitig
der Verlängerung von "Allons-y-Telli" zugestimmt, trotz
Kritik und Bedenken. Nach einer längeren Denkpause lädt Projektleiter
Daniele De Min am 18. November zu einer "Standortbestimmung".
Die Vorbehalte gegen den Kredit
für die Verlängerung des Projektes "Allons-y-Telli"
bis zum Jahre 2006 waren im Juni kaum zu überhören. Trotzdem
stimmte der Aarauer Einwohnerrat mehrheitlich zu und erteilte einem Antrag
auf Rückweisung aus grundsätzlichen Überlegungen eine Abruhr.
Die kritischen Töne, die unter anderem den Bereich "Siedlungsentwicklung"
(Stichwort Telli-Park) betrafen, haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Die
Projektleitung hat sich im vergangenen Sommer gemäss Daniele De Min
"über die Situation unterhalten".
Private Vorschläge gemacht
Die "neue Ausgangslage" sowie die Einwände der Bewohnerschaft
legten eine "Standortbestimmung nahe", schreibt De Min. Diese
liegt nun vor und soll der "interessierten Bevölkerung"
am kommenden Dienstag, 18. November, um 20 Uhr im Saal des Gemeinschaftszentrums
Telli präsentiert werden. Auftreten werden Stadtammann Marcel Guignard
und der Präsident der Schulpflege, Martin Moor. Damit dürfte
eine fünfmonatige "Funkstille" - es fanden in dieser Zeit
auch keine Werkstattgespräche der beteiligten Partner statt - beendet
sein. Die Rauchzeichen deuten darauf hin, dass das Projekt von einigen
strittigen Punkten Abstand nehmen, Prioritäten setzen und sich auf
Realisierbares beschränken wird. Das heisst auf die Bereiche "Quartier",
"Schule" und "Aussenraumgestaltung". Inzwischen hat
der Stadtrat vonseiten der Eigentümer in der Telli Post erhalten.
Manfred Gautschi beschwert sich damit über die angebliche Zensur
in der Quartierzeitung, die Beiträge, die sich kritisch mit "Allons-y-Telli"
auseinander setzen, unterschlage. Die Begründung, so Gautschi, liege
"wohl in der engen personellen und thematischen Verflechtung"
zwischen der Redaktion der "Telli-Post" und der Projektleitung
"Allons-y-Telli".
Dabei macht Gautschi zusammen mit Pancho Frey lediglich den Vorschlag,
das Konzept für das Projekt schwerpunktmässig auf die Punkte
"Jugendräume", "Telliplatz" und "öffentlicher
Bereich Sengelbach" auszurichten. Die beiden Quartierbewohner (und
Liegenschaftsbesitzer) wehren sich grundsätlich und aus ihrer Warte
gegen die Tendenz, "die Telli schlecht zu reden" und den Perimeter
lediglich auf die vier Wohnzeilen zu beschränken. Es gehe vielmehr
"um den guten Ruf eines ganzen Aarauer Quartiers ".
Appell an politische Verantwortung
Nicht neu ist auch der Einwand, dass die "Themen Schule und Integration
ausserhalb des Projektes durch Arbeitsgruppen ohne grosse Kosten bearbeitet
werden können". Frey verweist auf die Bereiche Sport und Kultur,
die in der Telli vielfältig angeboten werden und vor allem für
die Zielgruppe der Jugendlichen attraktiv seien. Dazu gehören zum
Beispiel laut Projektleiter De Min "offene Turnhallen" an schulfreien
Samstagen, ein Versuch, der gegenwärtig mit gutem Erfolg läuft.
Bereits im Rahmen der Verhandlungen im Stadtparlament geäussert worden
ist zudem der Vorbehalt gegen die Projektorganisation. Es ist gemäss
Gautschi und Frey nach wie vor "undurchsichtig", wie und wer
eigentlich die vielen und verschiedenen Aufträge im Rahmen von "Allons-y-Telli"
erteilt und wer eine Erfolgs- und Kostenkontrolle durchführt, schreibt
Gautschi dem Stadtrat, der die "politische Verantwortung" trage.
Angesichts der reichlich zur Verfügung stehenden Mittel, die in die
Millionen gehen, sei heute ein "Leistungsnachweis" durch die
Projektleitung "angebracht", und zwar im Interesse der Aarauer
Steuerzahler und der Tellibevölkerung im Speziellen. (hr)
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