Minigolf ist weiterhin ein Thema
Artikle ind der AZ vom 8. April 2003

Telli Aarau Minigolf kam nicht zustande, aber das Projekt wird weiterverfolgt

Josias Infanger aus Aarau ist enttäuscht. Auf seine Initiative hin sollte in der Telli ein Minigolfverein gegründet und der bestehende Platz wieder bespielbar gemacht werden. "Ausser Spesen nichtsgewesen", glaubt er nach der geplatzten Vereinsgründung.

Eigentlich sollte es eine Gründungsversammlung werden. Es wurde aber zu einer eigentlichen "Beerdigungsversammlung", erklärt Josias Infanger konsterniert. Was war geschehen? Im Rahmen des Projektes "Allons-yTelli!" eine Aktion der Stadt Aarau und des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zur Förderung der Wohnqualität im Aarauer Telli Quartier wurde der TelliRat ins Leben gerufen. An seiner ersten Sitzung vom 4. Mai 2002 nahmen 28 interessierte Personen teil, die verschiedene Projekte zur Förderung der Lebensqualität in ihrem Quartier vorschlugen. Unter den interessierten "Tellianern" war auch Josias Infanger, der sich für die bestehende Minigolfanlage einsetzte und die Gründung eines Vereins vor schlug. Die marode Anlage sollte in stand gestellt und in diesem Frühjahr wieder bespielbar gemacht werden. Das Projekt stiess beim TelliRat auf offene Ohren. "Mit dem zweitbesten Resultat wurde damals beschlossen, mein Projekt zu unterstützen", erinnert sich der Initiant. Sieben vorgebrachte Projekte wurden anlässlich der ersten Sitzung des "TelliRats" zur Weiterverfolgung ausgewählt: Kulturklub, Mittagstisch, Beratungsstelle, KulturenBuffet, Herbstmarkt, Schlittelhang und eben - die Minigolfanlage.

Unklarer Standort des Jugendtreffbusses
Die Projektvorschläge wurden am 2. TelliRat vom 1. Juni 2002 detailliert vor gestellt und beschlossen. In der Annahme, dass der zurzeit vor dem Telli Einkaufszentrum stehende Jugendtreffbus auf oder neben der Minigolfanlage zu stehen kommt, zog Infanger sein Projekt zurück. Die Firma Realit, Inhaberin des Geländes, bestätigte damals das Vorhaben, den Jugendtreffbus bei der Minigolfanlage zu platzieren, und zeigte deshalb wenig Interesse an der geplanten Wiederbelebung der Golfanlage.Der vorgesehene Bus-Standort erwiessich allerdings als wenig geeignet und der Aarauer Stadtrat erteilte im November 2002 eine einjährige "Baubewilligung" für den Bus am jetzigen Standort - beim Telli-Einkaufszentrum. Josias Infanger wurde in der Folge erneut aktiv und sah für die Minigolfanlage und die Gründung eines Vereins doch noch eine Chance. Er brachte im Rahmen der vom TelliRat organisierten Werkstattgespräche sein Anliegen erneut vor. Er habe aber wenig Unterstützung erfahren. "Interessant war, dass mein Projekt in den Baustein <Siedlungsentwicklung> wechselte, ohne dass ich davon Kenntnis hatte", so Infanger. Das Hin und Her und die Erkenntnis, dass er wenig Unterstützung erhielt, veranlassten ihn schliesslich, die Gründung eines Minigolfvereins nicht weiter zu verfolgen. "Ich erwartete eine Reaktion des Verantwortlichen für <Siedlungsentwicklung> und wollte diese erst abwarten", erklärt Infanger. Die Kontaktaufnahme sei aber ausgeblieben. Die Gründungsversammlung für einen Minigoifverein fand zwar statt, allerdings ohne einen Verein zu gründen. "Es ist schade, dass aufgrund fehlender Unterstützung ein Projekt, das nicht viel Geld gekostet hätte, nichtweiterverfolgt werden kann", bedauert Josias Infanger.

Das Anliegen wurde wahrgenommen

Kaspar Hartmann von der Firma Metron AG in Brugg, zuständig für einen Teilbereich der "Siedlungsentwicklung", sieht die Zukunft für die Minigolfanlage in der Telli weitaus positiver als Josias Infanger. "Sein Anliegen wurde wahrgenommen. Die Anlage ist ein Teilprojekt, das überhaupt nicht gestorben ist. Der Kostenteiler wurde bereits gemacht. Allerdings braucht es Geduld, da der Projektablauf über die betroffenen Grundeigentümer, <Allons-y Telli!> und die Stadt Aarau läuft", erklärt Hartmann. Die Vorschläge würden nun diskutiert. "Es ist vorgesehen, dass in den nächsten zwei bis drei Monate alles bereinigt wird." Den Initianten Josias Infanger bittet Hartmann um, Geduld. "Die Einschätzungen, ob sich eine Instandstellung der Minigolfanlage überhaupt lohnt, gehen auseinander. Wir finden es aber auch eine gute Sache", erklärt der Projektleiter von "Allons-y Telli! " und Jugendkoordinator der Stadt Aarau, Daniele De Min. (sim)