Aarau sagt dem Abfall den Kampf an UMWELTWOCHEN: Artikel in der AZ vom 8. September 2004 Zigarettenkippen, leere PET-Flaschen oder Fastfood-Verpackungen, Flugblätter, Papiertaschentücher und Plastiksäcke: Wer durch die Aarauer Gassen, über Plätze, durch Pärke oder Quartiere schlendert, wird all diesen Dingen früher oder später begegnen. Sie liegen auf dem Boden. Achtlos sind sie von den Bewohnern und Gästen dieser Stadt weggeworfen, der Öffentlichkeit überlassen worden. "Littering" heisst das neue Zauberwort, das alles andere als Zauber birgt. Es bezeichnet all den gedankenlos weggeworfenen Abfall auf öffentlichem Grund, der in den vergangenen Jahren in Städten zunehmend zum Problem wird - auch in Aarau. Eine nationale Studie hat gezeigt, dass 30 Prozent des Abfalls "gelittert" wird, also auf der Strasse landet. Dem muss Abhilfe geschaffen werden. "Andere Städte ergreifen harte Massnahmen. Sie verstärken die Polizeipräsenz und ahnden das Wegwerfen von Abfall mit hohen Geldstrafen", sagt Stadtrat Ruedi Vogt. "So weit sind wir in Aarau noch nicht. Trotzdem liegt uns eine saubere Stadt sehr am Herzen." Mit einer Aktion will die Stadt beziehungsweise der Werkhof zusammen mit "Aarau eusi gsund Stadt" und "allons-y Telli!" nun die Bevölkerung auf das "Littering" aufmerksam machen. Zum Ersten haben sie deshalb vom 6. bis 26. September die Aarauer Umweltwochen ausgerufen. Damit soll das Bewusstsein der Aarauerinnen und Aarauer für die Problematik geschärft und an die Selbstverantwortung jedes einzelnen appelliert werden. Gestartet wurde das Projekt am Montag mit einer Plakatkampagne
in der ganzen Stadt und einem Aktionsstand auf dem Telliplatz. Eine Installation
hält jedem Passanten und jeder Kundin unmissverständlich den
Spiegel hin. Auf einem Tisch wird gezeigt, wie viel Abfall eine Aarauerin
oder ein Aarauer pro Jahr produziert. Stolze 210 kg Hauskehricht und 230
kg separater Abfall (wie Glas, 35 kg; Papier, 92 kg; oder Kompost, 95
kg) kommen zusammen. Dafür hat Rudolf Hochuli vom Stadtbauamt eigens
die aktuellen Zahlen der Kantonshauptstadt recherchiert. Wird die ganze Aktion eine nachhaltige Wirkung haben?
Stadtrat Vogt ist zuversichtlich: "Ich hoffe, dass wir damit das
Littering-Problem in den Griff bekommen und man nach den Umweltwochen
ein Resultat sieht."
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